Uhren-Forum rund um die Zeit

Hallo,

ich habe mir einen einigermaßen seltenen gebrauchten Junghans automatic Chronometer mit noch seltenerem J83-Werk mit Datumsanzeige geschossen. Leider läuft das gute Stück nicht, beim Öffnen ist mir direkt der Rotor entgegengekommen (sieht aus, als wäre der nur gesteckt?). Da Gehäuse und Ziffernblatt top in Ordnung sind und auch die Zeiger noch gut aussehen, würde ich das Teil gerne reparieren lassen. Sollte ich direkt bei Junghans anfragen oder kann mir jemand eher einen anderen Spezialisten empfehlen? Gute Uhrmacher in meinen Wohnorten (Bochum und Nordhorn) kenne ich nicht. Bei Junghans steht in der Preisliste zwar, dass sie auch historische Uhren reparieren, wenn möglich, aber da der Preis individuell ist, kann ich das nicht einschätzen.

Moin,
ich denke, das könnte jeder gute Uhrmacher gebacken kriegen.
Ein Junghanswerk ist kein Hexenwerk.

Heute habe ich meine Wempe-Taucher zur Revi bei meinem Uhrmacher abgegeben, denn in dieser Uhr arbeitet ein SW-Werk. Sollte mein Uhrmacher Probleme damit haben, was ich nicht glaube, dann wird die Uhr zu Wempe gesendet.

So könntest Du das ggf auch veranlassen.
Uhrmacher vor Ort machen lassen, geht er da nicht bei, ab zu Junghans damit.

Wenn Dir beim Öffnen direkt der Rotor entgegen gekommen ist fehlt's bestimmt weiter. Denn der ist geschraubt, und wo ist die Schraube? Im Uhrwerk? dann muss ja was klemmen. Nicht mehr da? Dann hat jemand ziemlich rumgepfuscht.

Vielleicht ist eine Schraube abgebrochen? Wenn gewünscht, kann ich Fotos mit dem Makroobjektiv machen.

Ich habe in einer Liste mit Uhrmachern zwei Werkstätten in Dortmund und Hattingen gefunden, bei denen ich mal vorstellig werde.

Ich bin nun doch mit der Uhr zum örtlichen Uhrmachermeister gegangen, Köhler in Bochum-Linden, weil ich ohnehin in der Nähe war. Leider habe ich heute sehr schlechte Nachrichten von denen bekommen.
Der Rotor ist natürlich verschraubt, aber die winzigen Schrauben der Halterung sind abgebrochen und stecken in den Gewinden fest. Er sieht keine Möglichkeit, die da raus zu bekommen, was für ihn einem Todesstoß gleichkommt, denn man bräuchte die komplette Brücke als Ersatzteil, was er als ziemlich unwahrscheinlich betrachtet.

Wie seht ihr das? Könnt ihr euch vorstellen, dass man das Werk noch auf die eine oder andere Art retten kann? Fotos kann ich momentan nur mit normalen Objektiven machen, an das Makroobjektiv komme ich erst im November wieder dran.

Wenn "nur" die Schrauben ausgerissen sind müssste die Uhr doch noch laufen wenn Du sie per Hand aufziehst, natürlich ohne den Rotor.
Denn so kleine Schrauben aus zu bohren - wüsste ich nicht das das geht.
Wenn auch der Handaufzug nicht geht hast Du wahrscheinlich Kernschrott.

Nein, sie lässt sich auch nicht mehr aufziehen.

Gute Nachrichten, die Uhr läuft doch. Ich musste nur das silberne Teil auf der Regelage (kenne den Fachbegriff nicht) runterdrücken. Das Datum springt auch weiter, auch per Schnellschaltung, der Sekundenstopp funktioniert ebenfalls, nur ist das Stellen der Uhrzeit etwas schwergängig. Allerdings hat mein Uhrmacher den Rotor wieder lose mit den abgebrochenen Schrauben in die Bohrungen eingesetzt, so dass er jetzt allein aufgrund der Zahnräder hält. Ich krieg ihn nicht ohne weiteres für Fotos wieder raus. Wenn ich ihn irgendwie rauskriegte, würd ich ihn alleine nicht mehr reinkriegen.

Natürlich geht die Uhr doch nicht wirklich gut, der Sekundenzeiger hakt immer wieder, so dass sie deutlich nach geht. Ich habe mal versucht, mit der für Nahaufnahmen geeignetsten Festbrennweiten, die mir zur Verfügung steht, ein paar Fotos zu machen. Deren Wert ist jetzt aber wahrscheinlich gering, da ich die Brücke nicht mehr ohne weiteres raus kriege und die abgebrochenen Schräubchen nicht fotografieren kann.